Die Coronazeit ging auch an mir nicht spurlos vorbei. Plötzlich wurde das gesamte Leben auf das Minimalste reduziert. Home Office bestimmte den Arbeitsalltag und etliche weitere Kontaktbeschränkungen wurden uns auferlegt.
Larsi und mir gefiel es, dass wir nun noch mehr gemeinsame Zeit verbringen konnten. Hinzu kam, dass wir uns – bereits vor Corona – für einen Ridgebackwelpen angemeldet hatten. Dieser kleine Wicht, namens Condor kam dann am 08.11.2020 mit seinen 8 Wochen zu uns.
Was für eine Umstellung. Es fühlte sich oft so an, als hätten wir einen dauerhaft pubertären Jugendlichen zu Hause, wo jegliche Erziehungsmethoden für die Katz` waren. Der kleine Kerl hat uns nicht verstanden und wir ihn nicht…eine schlechte Konstellation in der Zusammenarbeit.
Aber Geduld ist der Schlüssel zur Freude. Nach ca. 1 Jahr fruchteten unsere Bemühungen und wir haben nun ein tolles, gutmütiges und kuschelbedürftiges Familienmitglied an unserer Seite. Condor hat ein liebevolles neugieriges Wesen und genießt gemeinsame Aktivitäten.
Bei Aktivitäten finde ich die passende Überleitung: Wir entschieden uns für diese Hunderasse aus mehreren Gründen, aber ein wichtiger Aspekt war, dass Ridgebacks sich gern bewegen z.B. Wandern, Laufen oder Radfahren. Sportarten, die wir bevorzugt ausleben. Jedoch haben wir nicht ausreichend bedacht, dass so ein Welpe noch ca. 1,5 Jahre braucht, um vollumfänglich aktiv sein zu können. Die ersten Wochen und Monate verbrachten wir damit, den kleinen Kerl mit kurzen Spaziergängen zu beglücken…das fing bei maximal 5 min an und wurde monatlich gesteigert.
Da waren sie, die besten Ausreden, um auch den Sport auf ein Minimum zu beschränken…Minimum bis gleich null. Corona und der noch nicht zu bewegende Hund…
So wurden Larsi und ich immer weicher, weicher und fülliger. Oh Gott, ich habe insgesamt 9 Kilo in einem Jahr zugelegt…vermutlich reine Fettmasse. Das sind 6 Eisbeine (Vorderhaxen). Es wackelte bei jedem Schritt. In der sitzenden Position fehlte nicht mehr viel und mein Bauch lag auf den Oberschenkeln auf. Ein Wochenendtrip in einem tollen Hotel offenbarte mir das Übel: im Bad ein Ganzkörperspiegel mit Licht von oben…ich warf viele Schatten, was für ein Dilemma. Ich konnte mich nicht ansehen. Was ist da passiert? Wieso schafft der Körper solch Unansehnliches? Das musste aufhören.
Lars und ich wollen im Oktober 2022 heiraten. Aber in diesem „Zustand“ wollte ich mir kein Kleid aussuchen. Die Herausforderung nahm ich im Februar 2022 an und arbeite seitdem an meiner Fitness. Anfangs war das echt `ne Quälerei – nicht der Sport, nein, die Essgewohnheiten ablegen… das war megaschwer. Mein geliebter Pudding von Dr. Oetker 500 g durfte nun nicht mehr allabendlich als Betthüpferle dienen. Oh wie sehr ich ihn vermisste. Dieser Verzicht war eine Hürde, welche ich mühsam überwand.
Doch mit Leckerli-Alternativen, wie selbstgemachten Himbeer- oder Erdbeerquark gewöhnte ich meinen Gaumen um.
Alles Schritt für Schritt und ich komme ich meinem Ziel näher.